Masterplan Energieforschung in Sachsen
Mit dem Masterplan Energieforschung in Sachsen analysiert die Staatsregierung Stärken und Schwächen dieses Forschungsthemas und bietet eine ganzheitliche Strategie, die von der Grundlagenforschung bis zur Industriereife der gewonnenen Erkenntnisse reicht.
Mit dem Masterplan soll ein Prozess initiiert bzw. intensiviert werden, der den Forschungsakteuren hilft, ihre jeweiligen Einzelstrategien so zu erstellen, dass möglichst viele wissenschafts- und wirtschaftsübergreifende Synergien entstehen. Energieforschung ist eine Stärke der sächsischen Hochschulen und Institute. Grundlagenforschung und angewandte Forschung greifen ineinander und strategische Partnerschaften zwischen Wissenschaft und Wirtschaft funktionieren. Trotzdem wollen wir die Vernetzung der Akteure, das Einwerben von Fördermitteln und den Transfer der entwickelten Technologien in die Wirtschaft noch stärker unterstützen. Dies geschieht in enger Abstimmung mit dem Wirtschaftsministerium. Für den Masterplan wurden die in Sachsen mit dem Thema befassten Hochschulen, Institute und Unternehmen erfasst und bei der Erarbeitung der Handlungsempfehlungen mit einbezogen.
Die Energieforschung in Sachsen ist z. B. in den Bereichen Materialforschung, Kälte- und Wärmekopplung, Speichertechnologien, Brennstoffzellenforschung, Energieeffizienz in der Produktion sehr gut und breit aufgestellt. Als Stärken der sächsischen Energieforschung gelten die wissenschaftliche Exzellenz und Vielfalt der sächsischen Hochschul- und außeruniversitären Forschungslandschaft in Kooperation mit forschenden Unternehmen, die hohe Dichte an Forschungseinrichtungen, die technologieoffenen Rahmenbedingungen in Sachsen, gute Vernetzungsstrukturen und hohe Sichtbarkeit. Als Schwächen wurde herausgearbeitet, dass Unternehmen in der Region oft noch nicht in der Lage sind, die Forschungsergebnisse der Wissenschaft aufzugreifen und umzusetzen, dass einzelne Forschungszweige ungenügend verknüpft und zu wenige Start-ups aus der Wissenschaft heraus entstehen sowie noch eine unzureichende Zahl an Leuchtturm- und Demonstrationsprojekten als Referenzen für die wirtschaftliche Verwertung von wissenschaftlichen Erkenntnissen bereitstehen.
Als strategische Aufgaben empfiehlt der Masterplan, an der für Sachsen erfolgreichen Technologie- und Themenoffenheit festzuhalten, die Förderprogramme von Bund und EU sinnvoll mit Landesmitteln zu ergänzen, die Einwerbung von Modellprojekten im Rahmen der Strukturwandelprozesse in der Lausitz und im Mitteldeutschen Revier zu unterstützen sowie den Transfer und die Verwertung der Forschungsergebnisse in die und durch die Wirtschaft zu stärken.
Der vom sächsischen Wissenschaftsministerium verantwortete Masterplan wurde vom Auftragnehmer VDI/VDE-IT erstellt. Nachdem sich am 24.3.2017 mehr als 120 Vertreter aus Forschung, Politik, Gesellschaft und Verwaltung zur sächsischen Energieforschungslandschaft austauschten, begann eine Phase der umfangreichen und intensiven Datensammlung. So konnten die sächsischen Energieforscher im Rahmen einer Umfrage ihre Anmerkungen und Meinungen zu Stärken, Schwächen, Bedarfen und Zukunftstrends ihrer Branche mitteilen und mit konkreten Handlungsempfehlungen an Politik und Verwaltung untersetzen. Zusätzlich fanden Expertengespräche zu diesen Themen statt. Danach wurden alle 101 eingegangenen Fragebögen gesichtet und analysiert.